Digital Learning Center – 1. Preis

Digital Learning Center – 1. Preis

Auszeichnung: 1.Preis

Preisgeld: 400 €

Projekt: Digital Learning Center in Saarbrücken

Gestalterin Vanessa Markandu

Begründung der Jury:

130.000 Studierende gibt es in der Großregion SaarLorLux – eine bemerkenswerte Zahl. Gegenstand der hier bearbeiteten Aufgabe ist der Entwurf eines „Digital Learning Centers“, eines Lernortes mit Laboren und Anwendungszentren für digitales Arbeiten und digitale Technologien.
Nicht nur Studierende, sondern auch Lehrende, Unternehmer, Gründer, Selbstständige, Beschäftigte und Schüler sind Nutzer dieses digitalen Zentrums.
Die ehemalige Französische Botschaft des Architekten Georges-Henri Pingusson aus dem Jahr 1954 bietet den perfekten Schauplatz für diese Aufgabenstellung. Aufgrund seiner deutsch-französischen Geschichte und damit auch europäischen Bedeutung erscheint die Nutzung als grenzüberschreitendes „Digital Learning Center“ so naheliegend.

Mit großem Gespür für den hochwertigen Bestand und einer behutsamen Erweiterung gelingt es der Verfasserin, das Gebäude in einen neuen Nutzungszustand zu überführen. Der repräsentative Garten auf der Südseite bleibt erhalten, er wird zum öffentlichen Park mit Liegewiesen und verschiedenen Aktionsmöglichkeiten.

Durch wenige, behutsame Ergänzungen wird das Gebäude selbst in seiner Funktion gestärkt. Eine neue Schicht auf der Nordseite fasst den Ehrenhof ein und ermöglicht durch ein System aus Laubengängen eine Vergrößerung der nutzbaren Gebäudetiefe in den Obergeschossen. Die Wahl der Materialien und des architektonischen Ausdrucks lehnt sich dabei an die Sprache des Altbaus an und ergänzt diesen auf respektvolle Weise. Die städtebaulich so wichtige Fernwirkung hin zur Saar bleibt weitestgehend erhalten, die neu hinzugefügte Schicht trotzdem ablesbar.

Sowohl die Aufgabenstellung – und damit verbunden auch die Wahl des Pingusson- Baus – als auch die hier gezeigte Bearbeitung stellen nicht nur eine reizvolle Perspektive zu den Themen „Arbeitswelten der Zukunft“ und „Bauen im Bestand“ dar. Vielmehr können sie auch die notwendige Debatte um den so wichtigen Erhalt und die Wiederbelebung der ehemaligen Französischen Botschaft bereichern.


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